Mythos Zwangsversteigerung

„Die Zinsen sind so günstig wie nie, gleichzeitig sind die Kaufpreise für Immobilien so teuer wie noch nie. Eine Zwangsversteigerung ist eine klasse Alternative und günstig an meine eigene Immobilie zu kommen!“

So, oder so ähnlich sind Überlegungen vieler Menschen, die aktuell gegebenenfalls noch nicht über die eigene Immobilie verfügen. Leider kann ich diesem Gedanken nicht zustimmen.  Um das Thema Zwangsversteigerung ranken sich viele Mythen.

Der 1. Mythos ist:

„bei Zwangsversteigerungen macht man oft ein Schnäppchen.“

Dem ist leider nicht so. Bei den Immobilienangeboten, stechen die Zwangsversteigerungen zwar immer mit sehr günstigen Preisen im Verhältnis zu herkömmlichen Kaufangeboten heraus, doch leider handelt es sich bei diesen „Verkehrswerten“ immer um den Einstiegspreis bei einer Zwangsversteigerung. Dieser ist zugegebenermaßen im Verhältnis zu übrigen Immobilienangeboten äußerst attraktiv, doch leider geht die Immobilie meist zum doppelten oder teilweise zu einem noch höheren Preis an den Höchstbietenden.

 

Mythos Nummer 2:

„Für eine Zwangsversteigerung benötige ich kein Eigenkapital.“

Auch diese Aussage kann ich nicht bestätigen.

Um überhaupt an einer Zwangsversteigerung am Amtsgericht teilnehmen zu dürfen, benötige ich 10 % des Mindestgebotes als Einstiegshürde.

Dieses Geld muss ich entweder vorab (ca. 1 Woche vorher) ans Amtsgericht überweisen und als Cash hinterlegen, oder mit einem bestätigten Bundesbankscheck einer Bank oder Sparkasse (Kosten ca. 30 €) zum Zwangsversteigerungstermin erscheinen.

Ohne diese Einstiegshürde, darf ich nicht bei einem Zwangsversteigerungstermin teilnehmen.

 

Mythos Nummer 3:

„Bei einer Zwangsversteigerung, kaufe ich zuerst, und kann erst im Nachgang eine eventuelle Finanzierung einer Bank prüfen beziehungsweise genehmigen lassen.“

Bei dem herkömmlichen Immobilienkauf, kann ich die Bank schon vorab die Finanzierung prüfen und genehmigen lassen, bevor ich rechtsverbindlich bei einem Notartermin den Kauf protokolliere. Bei einer Zwangsversteigerung ist das umgekehrt. Hier kaufe/ersteigere ich zunächst rechtsverbindlich eine Immobilie, und im Nachgang kann ich dann eine eventuelle Finanzierung prüfen lassen.

Das bedeutet entweder ich kaufe eine Immobilie in der Zwangsversteigerung aus der Cashreserve, oder ich bin mir zu 1000 % sicher dass ich von einer Bank die ersteigerte Immobilie ganz oder teilweise finanziert bekomme.

 

Das ist aus meiner Sicht der wichtigste und entscheidendste Unterschied zum herkömmlichen Kauf einer Immobilie!!

Fazit: Zwangsversteigerung eignen sich insbesondere für langjährige Immobilien-Investoren, die mit der Materie vertraut sind und genau wissen was sie tun. Ob es letzten Endes dann zu einem Schnäppchen reicht, wage ich in der aktuellen Marktlage dennoch zu bezweifeln.

 

Hast du auch schon mal mit dem Gedanken gespielt an einer Zwangsversteigerung mitzubieten? Wie sind deine Erfahrungen hierzu?

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